o-movie. ein pluraler blick (2010)

ein projekt der plattform kunst~öffentlichkeit im rahmen von stadt_potenziale und tki-open 2010

das olympische dorf, genannt o-dorf, ein stadtteil im osten innsbrucks mit hohem anteil an bewohner:innen mit migrantischem hintergrund, ist geprägt von sozialem wohnbau aus unterschiedlichen jahrzehnten. 2004/06 wurde das centrum o-dorf mit einem großen vorplatz errichtet.
von beginn an wurde der platz kritisiert und es gab und gibt forderungen ihn umzugestalten. nach mehrmaligen begehungen und gesprächen mit platzbenützer:innen beschloss die plattform statt architektonisch-ästhetischen eingriffen den platz – zumindest temporär – als kommunikations-, erfahrungs- und aktionsraum zu erproben.
alle, die diesen platz frequentieren: anrainer:innen, passant:innen, jugendliche, einkäufer:innen, vereinsmitglieder … werden eingeladen, aus ihrer sicht 90 sekunden den platz zu filmen.
der jeweilige standpunkt ist frei wählbar, von der eigenen wohnung aus, auf der bank sitzend, aus dem supermarkt, den platz überquerend …
die so entstandenen aufnahmen werden von uns zu einem film montiert und an zwei aufeinanderfolgenden abenden am platz gezeigt.
o-movie ermöglicht den teilnehmenden eine auseinandersetzung mit ihrem eigenen lebensraum, iniziiert einen kommunikationsprozess und thematisiert darüber hinaus fragen von selbstermächtigung, öffentlichkeit, raumnutzung, wahrnehmung, identifikation und urbanität.