cella, rom, 2009/10 (b)

ultra marin

die installation im rahmen der ausstellung CELLA im ältesten jugendgefängnis roms thematisiert aus- und eingesperrtsein auf zwei ebenen: der zellenboden, ausgelegt mit einer gummimatte, verschluckt die schritte, macht die unsichtbar gemachten insassen zudem unhörbar. die aus der bodenmatte herausgeschnittene kontur afrikas ist ultramarinblau und trennt diese fläche vom restlichen boden. einsitzen, festgesetzt werden: der hocker abgegrenzt vom rest der bodenfläche, verweist auf die (in der installation einsehbare, nicht begehbare) zelle als ort der jahrhundertelangen disziplinierung, der ab-und zurichtung, als ort des ein- und weggesperrtseins der hier festgesetzten. neben  diesem unmittelbar räumlichen erleben von ab- und ausgrenzung,  behandelt ultra marin eine aktuelle form der ausgrenzung: die festung europa grenzt ab und aus, die blaue linie separiert. tausende migrantInnen sitzen fest an den küsten afrikas und versuchen über das meer (=ultra marin)  nach europa zu gelangen.