ein kunst am bau-projekt von christine s. prantauer & manfred moser, NHT, südtiroler siedlung, zams, 2020
die yinyang-uhr verwendet statt der üblichen zeiger ein dem yin yang-symbol ähnliches zeichen. allgemein mit der chinesischen philosophie in verbindung gebracht, findet man ähnliche symbole bei den kelten, den etruskern und in der römischen spätantike. das symbol hat im laufe der zeit verschiedene wandlungen erfahren. die heute übliche definition orientiert sich am chinesischen daoismus, wo das zeichen für einander entgegengesetzte und dennoch aufeinander bezogene, duale prinzipien steht, die sich ergänzen. das uhrenobjekt charakterisiert die wohnanlage, schafft identifikation und wird gleichsam zu ihrem logo. im ursprünglichen symbol werden durch die zweifarbigkeit die gegensätze betont. die yinyang-uhr verzichtet darauf. es ist eine uhr, aber die exakte zeitangabe steht nicht im vordergrund. vom uhrzeitzwang befreit, regt das kunstobjekt an, die zeit durch das entstehen und vergehen von unterschiedliche zeichen anders wahrzunehmen: berg, schnabel, horn, beistrich … zwei mal in 24 stunden taucht für eine kurze weile der yinyang-moment auf.